Adobe Commerce Cloud: Ein Überblick mit Vor- und Nachteilen (2023)

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Aktualisiert: 06/02/2023

Adobe Commerce Cloud ist eine integrierte, cloud-basierte Lösung, die auf der Magento-Plattform aufbaut. Der große Unterschied zu früher ist, dass die neue Plattform in einer Enterprise Edition erhältlich ist, in der alle Adobe-Werkzeuge im System eingebaut sind. Das bedeutet, dass Sie Zugang zu Analytics Cloud, Marketing Cloud, Advertising Cloud und vielen anderen Dienstleistungen von Adobe erhalten können.    

Seit dem Erscheinen der ersten Version hat Adobe eine Reihe von neuen Funktionen hinzugefügt, um eine effektive Plattform für E-Commerce-Strategien und die Integration verschiedener Marktplätze zu bieten. Da dies eine unglaublich leistungsfähige Lösung ist, wird sie auch von deutschen Online-Händlern genutzt. Ein Teil dieser Artikel enthält Informationen über Adobe Commerce und darüber, was Sie in diesem Bereich tun können.   

Was ist Adobe Commerce Cloud? 

Bevor wir uns mit den technischen Aspekten dieser Plattform befassen, sollten wir klären, was Adobe Commerce Cloud eigentlich ist. Im Kern ist Adobe Commerce eine Cloud-basierte Lösung, die es Administratoren (Eigentümern) ermöglicht, von jedem beliebigen Standort aus auf ihre Datenbank und ihren Shop zuzugreifen, ohne dass lokale Daten verloren gehen. Alles findet in der Cloud statt und wird ständig aktualisiert, so dass Sie die volle Kontrolle haben, auch wenn Sie sich von einem neutralen Gerät aus einloggen.  

Die heutige Adobe Commerce Cloud baut auf der Magento Commerce Cloud auf, die nach der Übernahme des Unternehmens durch Adobe im Jahr 2018 eingeführt wurde. Dabei handelt es sich um eine B2B-Lösung, die eine hohe Leistung und die Integration einer Reihe von Drittanbietern und umfangreiche Analysefunktionen bietet. 

Die Plattform bietet hohe Sicherheit und Flexibilität für Online-Shops, die ihr Geschäft aktiv ausbauen wollen. Dank der cloud-basierten Lösung können Sie problemlos mehrere Geschäfte, Währungen, Standorte und Marken an einem Ort verwalten. Wenn es sich um gemeinsame Zielgruppen oder Nischengeschäfte handelt, kann die Lösung sowohl für B2C- als auch für B2B-Onlineshops angepasst werden.   

Vorteile von Adobe Commerce 

  • Erlaubt Zugriff auf eine Reihe leistungsstarker Werkzeuge von Adobe 
  • Optimiert für B2C- und B2B-Geschäfte 
  • Cloud-basierend 
  • Integriert mit Amazon und vielen anderen Marktplätzen 

Nachteile von Adobe Commerce 

  • Für Kleinunternehmen ziemlich teuer 
  • Nicht die einfachste Lösung 
  • Erfordert mehr Vorwissen als Shopify und Wix  

Adobe Commerce Funktionalität 

Wenn es um Funktionalität geht, können nur wenige andere Plattformen mit Adobe Commerce mithalten. Hier erhalten Sie wirklich eine komplette Online-Shop-Lösung mit allen Tools, die Sie sich vorstellen können. Um die Möglichkeiten besser einschätzen zu können, haben wir uns einige integrierte Funktionen genauer angesehen, die wichtig sind. Dies kann Ihnen bei der Entscheidung helfen, ob dies die richtige Plattform für Sie ist, oder ob Sie mit einer anderen Software weiterkommen können.   

Verlassener Einkaufskorb (Abandoned Cart) 

Viele Online-Shops haben damit zu kämpfen, dass Kunden zwar zur Kasse kommen, dann aber wieder aus dem Laden verschwinden. Es kann schwierig sein zu wissen, warum das so ist , aber die Statistiken zeigen ein klares Zeichen, dass die Funktionalität für abgebrochene Warenkörbe die Konversionen deutlich erhöht. Adobe Commerce nutzt das E-Mail-Tool von dotdigital, das Kunden eine Erinnerung schickt, wenn sie einen vollen Warenkorb abbrechen.   

Über das Bedienfeld können Sie festlegen, wie diese E-Mail aussehen soll und wie der Prozess ablaufen soll. Wenn Sie mehr Daten über das Kaufverhalten Ihrer Kunden wünschen, können Sie dotdigital durch die Mageplaza Abandoned Cart Email Extension ersetzen. So erhalten Sie detaillierte Berichte über die Aktivitäten Ihrer Nutzer.   

Suchmaschinenoptimierung 

Für eine gute Sichtbarkeit Ihres Online-Shops ist die Suchmaschinenoptimierung unerlässlich. Viele E-Commerce-Plattformen sind für ihre Unzulänglichkeiten in Sachen SEO berüchtigt, aber Adobe Cloud bildet hier wieder einmal eine Ausnahme. Über ein spezielles Bedienfeld haben Sie vollen Zugriff auf die SEO-Einstellungen für Ihren Online-Shop. Hier können Sie die Meta-Angaben, URL-Strukturen, Vorschauen, Kategorien, Titel und eine Vielzahl anderer Informationen eingeben und ändern.   

Auf diese Weise können Sie sicherstellen, dass Ihr Online-Shop die gleichen Angaben wie Ihre Beiträge hat und somit Ihre SEO-Strategie ergänzt. Damit wird die Suche nach den richtigen Schlüsselwörtern und die Positionierung, die erforderlich ist, um den organischen Verkehr in Ihrem Online-Shop zu erhöhen, erleichtert.   

Inventar und Aufträge 

Eine Herausforderung für viele kleinere Online-Shops ist die Verwaltung ihres Bestands, insbesondere die Verfügbarkeit verschiedener Produkte. Mit der Plattform von Adobe Commerce lässt sich das aber leicht beheben, denn die Kunden werden laufend über den Vorrat der verschiedenen Produkte informiert und können selbst nachsehen, ob ein Artikel vorrätig ist oder nicht.   

Analyse 

Hier unterscheidet sich Adobe Commerce wirklich von der Konkurrenz, denn die Plattform ermöglicht Ihnen einen umfassenden Einblick in Ihre eigenen Daten. Sie erhalten Zugang zu Echtzeitdaten aus dem gesamten Online-Shop, womit Sie Einsicht in Kaufverhalten, Bestände, Empfehlungen für weitere Optimierungen und vieles mehr erhalten. Sie können auch verschiedene KPIs auf der Grundlage von automatisch erstellten Berichten im System extrahieren, die bei der Weiterentwicklung Ihres Online-Shops nützlich sind.   

Erweiterungen 

Wie auch Shopify und Wix verfügt Adobe Commerce Cloud über einen eigenen Marktplatz für Apps und Vorlagen. Hier finden Sie mehr als 3.700 verschiedene Erweiterungen, mit denen Sie die Funktionen, die Sie für Ihr Online-Geschäft benötigen, individuell anpassen können. Es gibt auch eine Reihe von vorgefertigten Templates, die es Ihnen erleichtern, ein Design für Ihren Online-Shop zu entwerfen, ohne dass jemand die gesamte Website programmieren muss. 

Sprachen 

Mit Hilfe der sogenannten Composer-Erweiterung können Händler ihren Online-Shop in praktisch jeder Sprache anbieten. Diese einfache Anwendung ermöglicht es, den Inhalt zu übersetzen und den Kunden die Wahl der Sprache zu überlassen, die sie verwenden. Diese Erweiterung kann auch mit GEO-Tags verknüpft werden, mit denen Sie lokale Sprachen je nach Standort des Kunden anbieten können. 

Internationale Währungen 

Wenn Sie Ihre Produkte nur in Deutschland anbieten wollen, sind ausländische Währungen nicht so wichtig, aber sobald Sie die Absicht haben, global zu expandieren, werden internationale Zahlungsmöglichkeiten schnell zu einer Notwendigkeit. Adobe Commerce bietet eine Auswahl von mehr als 90 verschiedenen Währungen, deren aktuelle Wechselkurse in die Lösung integriert sind. Auf diese Weise können Sie Preise in mehreren Währungen anbieten, ohne dass Sie ständig die Wechselkursdaten manuell angleichen müssen. 

Mobile Optimierung 

Eine Untersuchung in 2022 zeigt, dass über 90 % der deutschen Bevölkerung mit Internetzugang mobile Geräte nutzen, um online zu gehen, und ein schlecht optimierter Online-Shop kann Ihnen da schnell Kunden kosten. Um das zu verhindern, hat Adobe das PWA-Studio als Teil seiner Adobe Commerce Cloud-Plattform integriert. Mit diesem Tool können Sie mit wenigen Tastendrücken optimierte Websites aufrufen. Auf diese Weise passt sich Ihre Website automatisch an das Gerät an, von dem der Kunde sie besucht, und gewährleistet somit ein optimales Kundenerlebnis.   

Adobe Commerce Benutzerfreundlichkeit 

Adobe Commerce Cloud ist sicherlich eine leistungsstarke E-Commerce-Lösung, aber bei weitem nicht die einfachste. Sie sollten einige Programmierkenntnisse haben, um Ihren Shop einzurichten, womit der Einstieg schwieriger gemacht wird als bei Shopify und Wix. Glücklicherweise gibt es im Internet eine Reihe hervorragender Ressourcen, die Sie durch den Prozess leiten, und Sie finden fachkundige Freiberufler, die Sie, gegen eine Gebühr, unterstützen können.    

Wenn Sie Ihren Online-Shop erst einmal eingerichtet haben, ist es in der Zukunft viel einfacher, ihn zu warten und zu nutzen. Die Benutzeroberfläche ist intuitiv und übersichtlich. Hier können Sie Themen und Erweiterungen auswählen, Zahlungen einrichten und Produkte in Ihr Sortiment hinzufügen. Sobald alles eingerichtet ist, können Sie Ihren Webshop mit nur wenigen Klicks online schicken.   

Der einzige Nachteil ist die komplizierte Installation der Software. Ohne das würden wir wahrscheinlich Adobe Commerce eine volle Punktzahl geben, aber Sie müssen sich darüber im Klaren sein, dass die Installation nicht im Handumdrehen erledigt werden kann. Mit Programmierkenntnissen wären Sie natürlich in der Lage, diese Aufgabe selbst zu übernehmen. Ohne diese Kenntnisse müssen Sie höchstwahrscheinlich jemanden dafür bezahlen, der es für Sie erstellt – was die Kosten für eine ohnehin schon teure Plattform weiter in die Höhe treibt.   

Adobe Commerce Preise 

Wenn Ihnen die Adobe Commerce Cloud gefällt und Sie sich dafür entscheiden, kann das Budget aber zu einer Herausforderung werden, denn die Plattform hält die Preise privat, weil sie an die Größe des Unternehmens angepasst werden. Einen Standardpreis wie bei Shopify und Wix werden Sie daher nicht finden. Es ist nicht möglich, selbst eine Lizenz zu bestellen, da dies über das Vertriebsteam von Adobe für Unternehmen erfolgen muss. Sie haben einige Informationen darüber veröffentlicht, was zu erwarten ist und hier können wir große Unterschiede in der Preisgestaltung sehen.   

Im Gegensatz zu Shopify und Wix, die eine größere Bewegungsfreiheit in Hinsicht auf Hosting erlauben, benötigt man mit Adobe Commerce Cloud ein Komplettpaket. Das ist natürlich mit höheren Kosten verbunden, aber es gibt Verhandlungsspielraum in Bezug auf die Dienstleistungen, die Sie brauchen. Am Anfang ist man nur auf einen Domainnamen, Hosting, Entwicklung und alle Erweiterungen, die dazu gehören, angewiesen.   

Da keine der Preise öffentlich zugänglich sind, ist es schwierig, zu wissen, was Sie zahlen müssen, bevor Sie ein echtes Angebot von Adobe erhalten. Unsere beste Einschätzung, basierend auf online verfügbaren Daten, geht von einem Mindestpreis von knapp 6.000 US-Dollar aus, während die meisten Adobe Commerce Cloud-Abonnenten mit etwa 10.000 US-Dollar an Startkosten rechnen müssen. 

So richten Sie Adobe Commerce Cloud ein 

Wie wir in der Einleitung bereits erwähnt haben, ist die erstmalige Einrichtung von Adobe Commerce Cloud ziemlich komplex. Glücklicherweise müssen Sie das nur einmal erledigen, und wenn er fertig ist, müssen Sie sie nicht mehr wieder machen. Hier kommt Vorkenntnisse mit Kodierung ins Spiel, damit Sie Adobe Cloud Commerce richtig installieren und nach Bedarf konfigurieren können.    

Wenn Sie das noch nie gemacht haben und keine Ahnung in Sachen Programmierung haben, sollten Sie diese Aufgabe an Profis vergeben. Das kostet zwar ein bisschen Geld, stellt aber sicher, dass Sie einen funktionsfähigen Online-Shop mit den richtigen Einstellungen haben. Es gibt natürlich im Internet eine Reihe von Anleitungen zur Einrichtung des Systems, die sind aber technisch relativ kompliziert.   

Sobald dieser Teil der Erstellung abgeschlossen ist, wird es viel einfacher, den Rest selbst zu erledigen. Sobald Adobe Commerce Cloud betriebsbereit ist, haben Sie Zugang zu Ihrem Benutzerbereich. Der Rest des Prozesses ähnelt dann eher dem von Wix, Shopify und Squarespace. Hier können Sie Erweiterungen hinzufügen, das Erscheinungsbild mit vorgefertigten Vorlagen ändern und Ihre SEO-Einstellungen anpassen. 

In diesem Bedienfeld können Sie auch die Zahlungsmöglichkeiten, den Versand und andere praktische Aspekte Ihres Online-Shops einrichten. Wie Sie vielleicht schon geahnt haben, ist die Erstellung eines Webshops mit Adobe Commerce Cloud ein etwas komplizierter Prozess, aber sobald alles fertiggestellt ist, können Sie Ihr neues Geschäft wie auch auf den meisten anderen Online-Shop-Plattformen betreiben. Der große Unterschied besteht darin, dass Sie weitaus mehr Funktionen im Backend erhalten, die Ihnen nützliche Einblicke und eine Skalierbarkeit bieten, die vielen der weniger teuren Plattformen fehlt.   

Zusammenfassung 

Adobe Commerce Cloud ist eine Weiterentwicklung von Magento Commerce, welches Adobe im Jahr 2018 übernommen hat. Hier dreht es sich um eine leistungsstarke E-Commerce-Plattform, die Ihnen eine Reihe von Werkzeugen bietet, einschließlich der Integration verschiedener Adobe-Tools. Die Lösung ist zugegebenermaßen teurer als viele B2C-Plattformen, aber dafür erhalten Sie Zugang zu einer sehr erstklassigen Plattform mit vielen Erweiterungen. Es ist wichtig zu wissen, dass die Ersteinrichtung Programmierkenntnisse erfordert, womit zusätzliche Kosten anfallen, wenn Sie dabei Hilfe benötigen. 

FAQ

Was ist Adobe Commerce Cloud?

Adobe Commerce Cloud ist eine Version für Unternehmen der eCommerce-Plattform Magento, die Adobe 2018 übernommen hat.

Wie viel kostet die Nutzung von Adobe Commerce Cloud?

Der Preis wird für jeden Kunden individuell erstellt und richtet sich nach der Größe und dem Bedarf des Unternehmens. Für Ihr eigenes Preisangebot müssen Sie sich daher an die Adobe-Vertriebsabteilung wenden.

Können Sie Erweiterungen auf Adobe Commerce installieren?

Adobe Commerce Cloud hat einen eigenen Marktplatz mit mehr als 3700 verschiedenen Erweiterungen und Vorlagen.

Eignet sich Adobe Commerce für Anfänger?

Es gibt eine Reihe von Ressourcen, die Anfängern dabei behilflich sein können, die Adobe Commerce-Plattform einzurichten, aber Sie benötigen dazu einige Programmierkenntnisse.

Gibt es eine kostenlose Testversion von Adobe Commerce Cloud?

Leider ist es nicht möglich, Adobe Commerce Cloud kostenlos auszuprobieren. Jede Lösung ist auf den einzelnen Kunden zugeschnitten, und Sie müssen daher Ihren persönlichen Zugang erwerben, bevor Sie die Plattform einrichten können.